Ich berichte hier wieder über den Fortschritt meines „Touren-Geschäfts“. Diesmal umfasst der Zeitraum ein ganzes Jahr, das viel Neues brachte, in dem ich aber auch schon von gemachten Erfahrungen profitieren konnte.

Ein NDR-Fernsehbeitrag im September 2022 hat mich ein wenig bekannt gemacht. Tatsächlich habe ich dadurch auch Kunden gewonnen. Der Aufhänger waren die Lost Places – Führungen.

Der Herbst 2022 war von einer Weiterbildung geprägt, und zwar die Zertifizierung zum Natur- und Landschaftsführer. Dazu waren wir Kursteilnehmer an verschiedenen Orten im Müritz-Nationalpark und im Naturpark Feldberger Seenlandschaft untergebracht, oft über verlängerte Wochenenden. Neben Theorie im Seminarraum war aber die Praxis draußen das Entscheidende am Kurs. Besser kann man sich so eine Weiterbildung gar nicht vorstellen – Immer was Neues und Spannendes. Wanderungen, Bootsfahrten, Exkursionen in Wald und Wiese. Thematisch standen Flora, Fauna, Landschaft und Führungstechnik im Vordergrund. Hier habe ich sehr viel mitgenommen für meine Führungen. Ich lernte nicht nur von den Dozenten. Der Wissensaustausch unter den Teilnehmern, die aus verschiedensten beruflichen Richtungen kamen, war genauso hilfreich. Außerdem war es mir eine große Freude die Mitglieder des Kurses kennenzulernen. Aus unserer Gruppe hat sich ein kleines Netzwerk gebildet. Es gab eine schriftliche und eine praktische Prüfung und seit dem 26.11.2022 bin ich schließlich Zertifizierter Natur- und Landschaftsführer.

Wegen der Weiterbildung veranstaltete ich im Herbst/Winter keine Führungen. Im Winter habe ich mich ab und zu der Recherche gewidmet. Ausflüge in die Gegend, (Sach)bücher lesen, Fotografieren… Es vermischt sich, was privat und was geschäftlich ist. Zumindest gefühlt. Selbstständig arbeiten bedeutet eben „selbst und ständig“ arbeiten. Auch beim Museumsbesuch in Mirow oder beim Essen im Restaurant in Plau oder im Café in Neubrandenburg. Als Gästeführer mit einem so breiten Spektrum wie ich muss alles mal selbst gemacht haben. Das ist jedenfalls mein Anspruch.

Meine erste richtige Tour im neuen Jahr fand im März statt. Daraus ergab sich Material für einen Blogbeitrag des Feriendorf Drewensee.

Weil eine angedachte Seniorenführung wegen Wetter ins Innere verlegt wurde, habe ich die Form des Vortrages entdeckt. Davon habe bereits mehrere gehalten. Die Themen waren Historie und Gegenwart in Neustrelitz. Kleine Reisen in die Vergangenheit der Stadt oder in Lost Places, in die keiner der Zuhörer wohl je einen Fuß gesetzt hat. Sogar im „Kulturquartier“ in der Schlossstraße habe ich im Rahmen einer Veranstaltung der Neustrelitzer „PC-Senioren“ einen Vortrag gehalten.

Beginn der neuen Saison 2023

Im Mai hatte ich meine ersten Fahrradtouren (als Folgeaufträge/Weiterempfehlung vom letzten Sommer). Im Juni/Juli habe ich wenige kleine Fahrradgruppen geleitet. Dazu kamen Busreiseleitungen, klassische aber auch mit einer Lost Places-Tour (Firmenausflug). Busreisegruppen hatte ich eigentlich am Anfang für mich ausgeschlossen. Als Dienstleister reagiere ich aber natürlich auf die Nachfrage des Marktes bzw. der Kunden. Weiträumige Fahrten mit dem Bus haben klar ihre Nachteile, aber einiges ist auch viel besser machbar. Man kann Vergleiche ziehen und ganze Themen abdecken. Z.B. kann ich so die Unterschiede in den lokalen Landschaftsräumen aufgrund der Eiszeit erklären. Die Wälder in der Kleinseenplatte und das weite hügelige Gebiet der Mecklenburgischen Schweiz kann jeder unterscheiden, ohne dazu geologische Karten anzusehen.

Im Frühjahr und Sommer hatte ich viel mit Umzügen und neuer Wohnung zu tun. Daneben gab es aber natürlich auch Ausflüge, um Ziele auszukundschaften. Dargun, Haus Demmin, Ivenacker Eichen, Plau am See, Stavenhagen mit Literaturmuseum,  habe Zeit an den Seen verbracht, war Gast im Schlosshotel Fleesensee, war auf der Straußenfarm Vipperow und dem Seefest in Röbel.

Die Fahrradreisen haben sich fast alle von Anfang August bis Mitte September konzentriert. Im Gesamtjahr 2023 habe ich 6 mehrtägige Radreisen durch die Mecklenburgische Seenplatte geführt. Bei allen habe ich sehr zufriedene Gäste verabschiedet und die Unternehmen haben den Wunsch nach Wiederholung signalisiert bzw. bereits gebucht.

Saisonausklang

Die ersten Planungen für Radreisen 2024 begannen im Oktober. Bei meinen Kunden machen sich aber schon wieder die Kapazitätsprobleme der Hotels bemerkbar. Genügend freie Zimmer und Frühstück/Halbpension sind die Themen meiner Kunden. Der Personalmangel und die Preissteigerungen im Hotel/Gastrobereich beeinflussen auch mein Geschäft direkt. Ein Kunde, der 2024 buchen wollte, musste die Reise auf 2025 verschieben.

Jetzt im Herbst 2023 wird es wieder ruhiger, das Hauptgeschäft meiner Tätigkeit als Guide ist im Sommer. Aber auch im Herbst war ich noch mit Gästen auf der Müritz zum abendlichen Einflug der Kraniche bei Röbel oder im Wildpark Boek. Darunter war eine Reisegruppe aus Hessen, die nur für einen Tag in der Mecklenburgischen Seenplatte war. Schade war, dass der Oktobertag grau und schmuddelig war. Ich habe als Reiseleiter das Bestmögliche aus diesem Tag gemacht. Eine Stadtführung in Waren ist dabei zu einem Gang durch die Altstadt geworden, bei der ich den Gästen nach und nach Restaurants und Cafes empfohlen habe. Immer sind ein paar Leute reingegangen, um vor dem Regen und der Kälte Schutz zu suchen. Nach und nach habe ich alle „vermittelt“, so dass ich selbst am Hafen in der Mittagspause Zeit zur weiteren Organisation hatte.

Familienausflüge im Herbst erweitern nun wieder mein Wissen als Guide in der Mecklenburgischen Seenplatte. Besonders schön war wieder der Goldene Herbst im Nationalpark. Wir waren in Burg Stargard zur Burgführung, in den Heiligen Hallen bei Feldberg, am Waldlehrpfad Serrahn, in Federow zu einer kurzen Wanderung, am Tag des Denkmals an der Jahn-Kapelle in Klein Vielen, beim Hafenbahn-Verein in Neustrelitz, in Klein Trebbow bei der SoLaWi-Landwirtschaft und haben ein paar Ecken von Malchow erkundet. Es gibt viel mehr zu sehen als man denkt!

Übrigens: Als die Hessen wieder auf dem Heimweg waren, am 8. Oktober gab es herrliches Herbstwetter! Weil bei uns die allermeisten sehenswerten Dinge draußen sind und vom Wetter abhängig, sollte man für eine Reise ein bisschen Zeit mitbringen.

In der Zeit zwischen Herbst 2022 und Herbst 2023 habe ich also weiter die Komfortzone verlassen. Herausforderungen wurden angenommen, Erfahrungen gemacht und ich habe bei mir schon teilweise eine gewisse Routine beobachtet. D.h. ich habe aufgrund von Wissen und Erfahrung gute Arbeit geleistet.

Kundenmeinungen

Feedback aus dem Jahr 2023:

Ich kann wirklich nur von einer durchweg zufriedenen Gruppe berichten, die Reise kam sehr, sehr gut an.
Rebekka Totzke,  ZimBus GmbH & Co. KG

Die Resonanzen aller Kunden sind durchweg positiv und die Zusammenarbeit mit Ihnen ist wirklich eine Freude!
Sandra Moya-Korseck, KÄSTL Touristik GmbH, Paketreiseveranstalter, zum Saisonende 2023

Besonders freut mich auch immer der direkte Dank der Gäste. Eine der Gruppen hat mir auch eine Karte zukommen lassen. „Für unseren weltbesten Fahrradguide Robert.“