Welche sind die typischen Sehenswürdigkeiten von Neustrelitz? Was schafft man an einem Tag? Wohin geht man mit Kindern in Neustrelitz? Das sind die Fragen, die man sich stellt, wenn man die Stadt besucht. Ich habe mich deshalb in die Lage eines Tages-Touristen versetzt und überlegt welche Informationen ich in diesem Fall brauche. In diesem Beitrag stelle ich die Basis-Sehenswürdigkeiten der Residenzstadt Neustrelitz vor.
Ein touristischer Überblick zu Neustrelitz
Neustrelitz liegt in der südlichen Mecklenburgischen Seenplatte. Diese ist dünn besiedelt, weshalb die Stadt mit seinen rund 20.000 Einwohnern die drittgrößte im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ist. Nicht nur die Umgebung, sondern auch das Stadtgebiet selbst ist durch Wälder und Seen geprägt. Das Besondere an Neustrelitz ist seine Innenstadt, die auf eine Geschichte als Herzogsitz und Landeshauptstadt des Kleinstaates „Mecklenburg-Strelitz“ zurückblickt. Deshalb hat sich Neustrelitz auch den Namenszusatz „Residenzstadt“ gegeben.
Kurz dazu wie man Neustrelitz „aufteilen“ kann. Erstens haben wir die Innenstadt, den heutigen Stadtkern. Zweitens gibt es Strelitz-Alt. Der heutige Stadtteil ist als alte Stadt „Strelitz“ der historische Ursprung des heutigen Neustrelitz. Er wurde leider im Krieg weitgehend zerstört und bietet dadurch kaum typische Sehenswürdigkeiten. Danach haben wir Kiefernheide, das für seine DDR-Plattenbauten bekannt ist. Darüber hinaus gibt es mehrere Dörfer, die heute zum Stadtgebiet gehören und für Touristen Naturnähe und eine gewisse Dorfidylle bieten.
Wer als Tourist die Sehenswürdigkeiten von Neustrelitz kennenlernen möchte, der bewegt sich in der Innenstadt. Hier gibt es 3 wesentliche Bereiche. Erstens die barocke Stadtanlage mit dem charakteristischen Marktplatz. Zweitens den Schlossgarten mit den Gebäuden des Schlossensembles. Drittens den Hafen und das Ufer am Zierker See.
Diese Bereiche liegen so dicht beieinander, dass alles zu Fuß innerhalb von wenigen Minuten zu erreichen ist.
Karte mit den Sehenswürdigkeiten von Neustrelitz
Grün markiert sind die klassischen Sehenswürdigkeiten.
Der Marktplatz und der Stern
Der typische Besucher parkt in der Innenstadt oder kommt vom Bahnhof in die Stadt. Zuerst sollte er sich auf den Weg zum Marktplatz begeben. Er ist sehenswert, weil er planmäßig angelegt wurde und durch seine quadratische Form mit den sternförmig abgehenden Straßen auffällt. Außerdem ist er weitgehend historisch bebaut. Da gibt es zum Beispiel die Stadtkirche (deren Turm auch begehbar ist) und das Rathaus.
Die vom Markt abgehenden Straßen sind alle wert kurz erkundet zu werden, wie zum Beispiel die Strelitzer Straße als kleine Einkaufsstraße. In der Glambecker Straße sollte man sich die Nummer 3 mit seiner besonderen Jugendstil-Fassade ansehen. Wer die Straße weiter entlang geht kommt zum Glambecker See. Entweder man wirft einen Blick vom Aussichtspunkt auf den See oder man umrundet ihn einmal. Hier kommt man an unter Anderem am Gebäude des Gymnasium Carolinum vorbei.
Außerdem ist die Schlossstraße ein Muss. Hier befindet sich schließlich das Kulturquartier, das unter anderem Museum und Veranstaltungsort ist. Es ist vor Allem für geschichtsinteressierte Touristen zu empfehlen, weil sich hier eine Dauerausstellung zur Geschichte des Großherzogtums Mecklenburg-Strelitz befindet.
Sehenswürdigkeiten im Schlossgarten-Areal
Der Schlossgarten (auch als Schlosspark bekannt) ist der zweite Bereich, den sich Besucher ansehen. Im Grunde genommen hat die Neustrelitzer Innenstadt aus dem Zweiten Weltkrieg kaum Schäden erlitten. Jedoch war unter den wenigen Verlusten das wohl wichtigste Gebäude überhaupt. Und zwar das herzogliche Schloss. Ungeachtet dessen ist aber der Schlossgarten sehenswert. Hier findet man beispielsweise den Hebe-Tempel, die Götterallee oder den Louisentempel.
Im Gegensatz zum Schloss haben sich seine Nebengebäude erhalten. Sehenswert ist hier sich die ehemalige Orangerie (heute im Umbau bzw. Restaurant und Cafe), die Schlosskirche (heute findet man dort Kunst-Ausstellungen), der Marstall und das Theater. In der Nähe der Schlosskirche befindet sich der Schwanenteich und das unbedingt sehenswerte Hirschtor. Er ist der schönste Eingang des Tiergartens. Der Tiergarten im weiteren Sinne ist ein Stadtwald mit alten, großen Bäumen. Er war ursprünglich komplett eingezäunt. Hier wurde früher Damwild gehalten. Zum Jagd-Freizeitvergnügen der Herzöge.
Der Tiergarten im engeren Sinne ist ein kleiner Zoo, der als Ausflugsziel für Familien mit Kindern bekannt ist. Hier gibt es meist einheimische Tiere zu sehen, denen man auch ziemlich nah kommen kann. Außerdem findet man hier sehr viele Spielplätze. Der Eingang befindet sich allerdings weit ab vom Schlossgarten.
Der Hafen und das Ufer des Zierker See
Am Zierker See befindet sich das touristische Herz von Neustrelitz. Und zwar weil hier der Stadthafen mit seinen historischen Speichern liegt. Hier findet man zum Beispiel Marina, Bootsanlegestellen, Hotels, Restaurants und Cafés. Besonders hervorzuheben ist hier die Inselgaststätte Helgoland. Sie befindet sich auf der „Insel Helgoland“. Weiter südlich findet man das ehemalige herzogliche Wäschespülhaus und die Weiße Brücke. Wer danach weiter am See entlang geht, landet am Slawendorf Neustrelitz. Es ist ein familiengeeignetes archäologisches Freilichtmuseum, für das man jedoch Zeit braucht.
Selbstständiger Spaziergang oder Führung?
Diese Basis-Sehenswürdigkeiten sind das klassische touristische Aufgebot von Neustrelitz. Wenn man Kulturquartier, Tiergarten und Slawendorf weglässt, kann man alles innerhalb von einem Tag auf eigene Faust ansehen. In der Neustrelitzer Touristeninformation bekommt man Infomaterial oder kann eine allgemeine Stadtführung buchen. Diese findet von Mai bis September (samstags um 10.30 Uhr) statt.
Sie können aber auch mich als „seenplatte.guide“ kontaktieren, um sich die Sehenswürdigkeiten von Neustrelitz zeigen zu lassen. Ganzjährig, auf Sie oder Ihre Gruppe zugeschnitten und zu einem individuell vereinbarten Termin in einer individuellen Tour.
Weitere Sehenswürdigkeiten von Neustrelitz
Natürlich gibt es noch viel mehr in Neustrelitz zu entdecken. Weitere sehenswerte Gebäude in der Innenstadt und Ausflugsziele, die außerhalb des Zentrums liegen. Zum Beispiel die Erlebniswelt des Landeszentrums für Erneuerbare Energien (hauptsächlich für Kinder), das Gelände der ehemaligen Landesirrenanstalt (Vielfältige Kunst in historischem Ambiente) oder die Schlosskoppel, die allerdings in der nächsten Zeit erst touristisch wiederbelebt wird.